Deutsche Auswandernde in den USA

Deutsche Auswandernde in den USA

Die prägende Wirkung der deutschen Auswandernden auf die Vereinigten Staaten von Amerika ist ein Kapitel der Geschichte, das über viele Jahrhunderte hinweg geschrieben wurde. Mit Millionen deutscher Einwandernden hat diese Bevölkerungsgruppe nicht nur die Anfänge der Neuen Welt mitgestaltet, sondern auch einen nachhaltigen Einfluss auf die heutige US-Gesellschaft hinterlassen. Von den Anfängen im 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart - die Geschichte der deutschen Auswanderung in die USA ist eine faszinierende Reise durch Zeiten und Kulturen.

Migrationsanfänge: Aufbruch in die Unbekannte

Die deutsche Auswanderungswelle in die USA nahm ihren Anfang Ende des 17. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der Deutschland unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges und religiöser Verfolgung litt, suchten viele Menschen nach einem besseren Leben jenseits des Atlantiks. Wohlstand und Freiheit lockten sie in die Neue Welt, wo sie auf eine verheißungsvolle Zukunft hofften.

In den 1670er Jahren kamen die ersten bedeutenden Gruppen von deutschen Einwanderern in den britischen Kolonien an, hauptsächlich in Pennsylvania, New York und Virginia.

Massenemigration im 19. Jahrhundert

Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert verschärfte sich die Lage in Deutschland weiter. Die große Auswanderungswelle - Angezogen von den Attraktionen des Landes und der religiösen Freiheit angezogen, vertrieben aus Deutschland durch Landknappheit sowie religiöse oder politische Unterdrückung. Die Revolution von 1848 verstärkte diesen Trend, da viele ihre Hoffnungen auf eine demokratische Zukunft in den USA sahen.

Die Ankömmlinge vor 1850 waren größtenteils Bauern, die das ertragreichste Land suchten, wo ihre intensiven Anbaumethoden sich auszahlen würden. Nach 1850 waren bei den deutschen Immigranten dann auch größere Städte beliebt, in denen schon bald deutschsprachige Bezirke entstanden, bekannt als "Germania".

Es gibt einen "deutschen Gürtel", der sich über die Vereinigten Staaten erstreckt, von Ost-Pennsylvania bis zur Küste von Oregon.
Pennsylvania hat die größte Bevölkerung von Deutsch-Amerikaner:innen in den USA und beheimatet eine der ursprünglichen Siedlungen der Gruppe. Germantown, ein Stadtteil von Philadelphia, wurde 1683 gegründet und gilt als der Geburtsort der amerikanischen Anti-Sklaverei-Bewegung von 1688 sowie der revolutionären Schlacht von Germantown.

Die Massenemigration europäischer Nationen ebnete den Weg zur heutigen Green Card, der schon damals bei allen Einwanderern sehr beliebt war. 

Identitätsverlust und Neubeginn

Die Auswirkungen der beiden Weltkriege reichten weit über die Grenzen Europas hinaus und berührten auch das Leben vieler Menschen in den Vereinigten Staaten. Insbesondere die deutsche Gemeinschaft in den USA erlebte einen Identitätsverlust, der durch eine zunehmende Entfremdung von ihren kulturellen Wurzeln geprägt war.

Der Erste Weltkrieg

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 führte zu einem schmerzhaften Bruch in der Verbundenheit vieler Deutsch-Amerikaner:innen zu ihrer ursprünglichen Heimat. Während die USA auf der Seite der Alliierten kämpften, wurden Menschen mit deutscher Abstammung mit Misstrauen und Vorurteilen konfrontiert. Die Sprache, Kultur und Bräuche, die einst stolz bewahrt wurden, gerieten in Verruf. Das öffentliche Bild der Deutsch-Amerikaner:innen wurde von der Kriegspropaganda geprägt, und viele fühlten sich gezwungen, ihre ethnische Identität zu verbergen.

Der Zweite Weltkrieg

Der Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf die deutsche Gemeinschaft in den USA war noch tiefgreifender. Die Schrecken des Nazi-Regimes in Deutschland führten zu einer beispiellosen Ablehnung und Distanzierung von allem Deutschen.
Die Konzentration von Deutschen in bestimmten Stadtvierteln, bekannt als "Germania", nahm ab, da viele aus Angst vor Stigmatisierung versuchten, sich zu assimilieren. Deutsche Sprache und Kultur wurden zu einem heiklen Thema, und viele Familien brachen den Kontakt zu ihren Wurzeln ab.

Ein Erbe der Unsichtbarkeit

Die Kriege hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die deutsche Identität in den USA. Die Deutsch-Amerikaner:innen verloren das Gefühl der Selbstverständlichkeit, ihre Kultur und Traditionen zu leben. Die einst stolzen und starken deutschen Gemeinschaften wurden unsichtbar, aus Furcht vor Diskriminierung oder um den sozialen Frieden zu bewahren. Die Generationen, die diese Zeit erlebten, trugen den Schmerz und die Unsicherheit des Identitätsverlusts oft still mit sich.

Der Identitätsverlust der deutschen Gemeinschaft in den USA aufgrund der Weltkriege ist ein Beispiel dafür, wie politische Ereignisse weitreichende Auswirkungen auf Einwanderergemeinschaften haben können. Es ist auch eine Erinnerung daran, wie brüchig und kostbar die Verbindung zur eigenen kulturellen Herkunft sein kann, wenn äußere Einflüsse und Krisen ins Spiel kommen.

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Deutscher Kultureinfluss in den USA

Die deutsche Auswanderungsgeschichte in die Vereinigten Staaten ist nicht nur eine Geschichte von Menschen, die in ein neues Land kamen, sondern auch eine Geschichte von Kultur, Ideen und Traditionen, die über Generationen hinweg getragen wurden. Der deutsche Einfluss auf die US-amerikanische Kultur ist vielfältig und reicht von der Kunst und Musik bis hin zur Küche und Bildung.

Kirchen, Schulen und Vereine wurden gegründet, um die deutsche Kultur und Sprache zu bewahren. Mit dem Aufstieg der Industrie erlangten die Deutsch-Amerikaner:innen sowohl in landwirtschaftlichen als auch in industriellen Berufen eine herausragende Position. Ihre Mobilität und Anpassungsfähigkeit ermöglichten es ihnen, sich in verschiedenen Regionen und Branchen zu etablieren.

Deutsch-Amerikaner:innen gründeten die ersten Kindergärten in den Vereinigten Staaten, führten die Tradition des Weihnachtsbaums ein und brachten beliebte Lebensmittel wie Hot Dogs und Hamburger nach Amerika.

Kulinarische Einflüsse

Bildung und Innovation

Die deutsche Küche hat einen deutlichen Abdruck in den USA hinterlassen. Klassiker wie Bratwurst, Pretzels und Sauerkraut sind mittlerweile fester Bestandteil der US-amerikanischen Esskultur. Darüber hinaus haben deutsche Bäckereien und Konditoreien die amerikanischen Einwohner:innen mit Köstlichkeiten wie Schwarzwälder Kirschtorte und Strudel verwöhnt. Nicht zu vergessen ist der berühmte Hotdog, der von deutschen Einwandernden mitgebracht und zu einem Symbol für den amerikanischen Imbisskult wurde.

Die deutschen Auswandernden brachten nicht nur ihre kulinarischen Traditionen mit, sondern auch ihre Hingabe zur Bildung. Die Gründung der ersten Kindergärten in den USA geht auf deutsche Pädagogen zurück, die den Fokus auf frühe Bildung legten. Ebenso wurden deutsche Universitätsmodelle und Forschungsansätze in die US-amerikanische Hochschullandschaft integriert. Der deutsche Sinn für Innovation und Effizienz hat auch die industrielle Entwicklung der USA beeinflusst.

 

Musik, Kunst und Literatur

Die deutschen Immigrant:innen haben auch die musikalische und künstlerische Szene der USA geprägt. Zahlreiche Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Richard Wagner haben amerikanische Musiker und Künstler inspiriert. Deutsche Kunstrichtungen wie der Expressionismus haben Einfluss auf die moderne US-amerikanische Kunstszene genommen.

Obwohl die deutsche Sprache in den USA nicht mehr so weit verbreitet ist wie früher, haben deutsche Schriftsteller wie Hermann Hesse und Franz Kafka das literarische Erbe des Landes beeinflusst. Die reiche literarische Tradition Deutschlands hat amerikanische Autoren und Leser inspiriert und zu einer kulturellen Bereicherung beigetragen.

Der deutsche Kultureinfluss in den USA ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie die Verschmelzung von Traditionen und Ideen aus verschiedenen Teilen der Welt zur Entwicklung einer einzigartigen und vielfältigen Kultur beiträgt. Die Geschichte der deutschen Auswanderer hat nicht nur das Mosaik der amerikanischen Gesellschaft geformt, sondern auch die Bandbreite der kulturellen Erfahrungen erweitert.

 

Kulturelle Vielfalt und Feste

Die deutschen Auswanderer brachten ihre kulturelle Vielfalt mit in die USA und haben zahlreiche Traditionen etabliert, die bis heute lebendig sind. Oktoberfestfeiern, die das deutsche Bierfest ehren, sind weit verbreitet und laden Menschen aus allen Schichten ein, gemeinsam zu feiern. Deutsche Weihnachtsmärkte, Osterbräuche und Maifeste haben ebenfalls ihren Platz in den USA gefunden und tragen zur kulturellen Vielfalt des Landes bei.

Die Spuren bekannter deutscher Auswanderer:innen

Die Geschichte der deutschen Auswandernden in die Vereinigten Staaten ist geprägt von zahlreichen bemerkenswerten Persönlichkeiten, die ihre Spuren in der Neuen Welt hinterlassen haben. Von Künstlern über Wissenschaftler bis hin zu Unternehmern haben diese Auswander:innen nicht nur ihre eigene Geschichte geschrieben, sondern auch das kulturelle und wirtschaftliche Gefüge der USA beeinflusst.

Albert Einstein - Die Ikone der Wissenschaft

Einer der bekanntesten deutschen Auswanderer ist zweifellos Albert Einstein. Der weltberühmte Physiker und Vater der Relativitätstheorie verließ Deutschland in den 1930er Jahren angesichts der aufkommenden nationalsozialistischen Bedrohung. Mit seiner Emigration in die USA brachte er nicht nur sein wissenschaftliches Genie mit, sondern auch einen unermüdlichen Geist, der zur Grundlage zahlreicher wissenschaftlicher Entdeckungen und technologischer Innovationen wurde.

Marlene Dietrich - Der Glanz Hollywoods

Die deutsche Schauspiellegende Marlene Dietrich wanderte ebenfalls in die USA aus und eroberte Hollywood im Sturm. Mit ihrem charismatischen Auftreten und ihrer außergewöhnlichen Schauspielkunst wurde sie zu einer der begehrtesten und bewundertesten Ikonen der Filmindustrie. Ihr Einfluss auf die Darstellung von Frauen in Hollywood und ihre mutige Haltung gegenüber politischen Themen haben sie zu einer unvergesslichen Figur in der Geschichte des Films gemacht.

Levi Strauss - Ein Denim-Erbe

Der Name Levi Strauss ist untrennbar mit der Geschichte der Jeans verbunden. Der aus Deutschland stammende Unternehmer emigrierte in den 1840er Jahren in die USA und gründete gemeinsam mit einem Partner das Unternehmen Levi Strauss & Co. Die robusten Hosen, die ursprünglich für Goldgräber entworfen wurden, entwickelten sich zu einem weltweiten Modephänomen und symbolisieren den amerikanischen Pioniergeist und die kulturelle Vielfalt.

Dr. Ruth Westheimer - Aufklärungspionierin

Die als "Dr. Ruth" bekannte Sexualtherapeutin und Aufklärungspionierin wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA aus. Ihre offene und humorvolle Herangehensweise an das Thema Sexualität machte sie zu einer bekannten und respektierten Stimme in den Medien. Mit ihrer Arbeit brachte sie nicht nur Tabus ins Gespräch, sondern trug auch zur Aufklärung und Bildung vieler Menschen bei.

Die Liste der berühmten deutschen Auswanderer:innen in den USA ist lang und vielfältig. Diese herausragenden Individuen haben nicht nur persönlichen Erfolg erlangt, sondern auch das kulturelle Erbe beider Länder bereichert und eine inspirierende Brücke zwischen den Welten geschaffen.

Anteil deutsch-amerikanischer Bevölkerung heute

Laut der Akademie für Kulturdiplomatie bilden Deutsch-Amerikaner:innen die größte  Abstammungsgruppe innerhalb der Vereinigten Staaten und machen etwa 49 Millionen Menschen aus, was etwa 17 % der Bevölkerung der USA entspricht. Als Germanisch-amerikanische Bürger:innen werden die Amerikaner:innen gezählt, die eine vollständige oder teilweise deutsche Abstammung haben.
Deutsch-Amerikaner:innen machen etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung von Menschen deutscher Abstammung weltweit aus.

Die große Mehrheit der Menschen mit deutscher Abstammung hat sich amerikanisiert, was zur Konsequenz hat, dass nur noch weniger als fünf Prozent Deutsch sprechen.

Trotz Herausforderungen der letzten zwei Jahrhunderte blieben die USA ein beliebtes Ziel für deutsche Einwandernde. Auch heute noch wählen jährlich Tausende von Deutschen die USA als neue Heimat. Diese fortwährende Verbindung zwischen den beiden Ländern zeigt, wie stark die Geschichte der deutschen Auswandernden die transatlantischen Beziehungen geprägt hat.

Die Geschichte der deutschen Auswandernden in den USA ist nicht nur eine Reise von Armut zu Chancen, sondern auch ein Beweis für die kulturelle Vielfalt und den Einfluss, den Einwanderer auf eine Nation haben können.

 

Quellen

https://www.culturaldiplomacy.org/academy/index.php?en_tar_famous-german-americans
https://en.wikipedia.org/wiki/German_Americans

 

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