Direkt nach der Schule in die USA? Work & Travel ist dort zwar nicht möglich, aber es gibt spannende Alternativen: Au Pair, Sprachschulen, Colleges, Praktika und sogar ein Job bei Disney. Finde heraus, welche Optionen wirklich realistisch sind.
Der Traum von einem Auslandsjahr in den USA ist für viele deutsche Schüler:innen groß. Die amerikanische Kultur, das College-Leben, die Metropolen wie New York, Los Angeles oder Miami – all das wirkt aufregend und voller Chancen. Doch sobald die Schule in Deutschland abgeschlossen ist, stellt sich die Frage:
Welche realistischen Möglichkeiten gibt es eigentlich, direkt nach dem Abitur oder der Mittleren Reife in die USA zu gehen? Anders als in Ländern wie Australien oder Neuseeland ist ein klassisches „Work & Travel“ in den Vereinigten Staaten nicht möglich. Dafür gibt es andere spannende Programme, die sowohl persönliche Erfahrungen als auch die Verbesserung der Sprachkenntnisse ermöglichen. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die gängigen Optionen für deutsche Schulabgänger:innen.
Eine der bekanntesten und realistischsten Möglichkeiten ist das AuPair-Programm. Dabei lebt man in einer amerikanischen Gastfamilie, betreut deren Kinder und wird Teil des Familienalltags. Im Gegenzug erhält man freie Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Au-Pair-Programme laufen in der Regel über spezialisierte Agenturen, die auch beim Visum unterstützen.
Vorteile
Bedingungen
Eine sehr beliebte Option ist der Besuch einer Sprachschule in den USA. Dies bietet sich vor allem für alle an, die ihre Englischkenntnisse nach dem Abitur noch einmal vertiefen möchten. Sprachschulen gibt es in nahezu jeder größeren Stadt, vom sonnigen Kalifornien bis zur Ostküste.
Vorteile
Allerdings ist der Besuch einer Sprachschule meist mit relativ hohen Kosten verbunden, da man sowohl Kursgebühren als auch Unterkunft und Lebenshaltung selbst tragen muss.
Wer schon früh einen akademischen Weg in den USA einschlagen möchte, kann sich an einem College oder Community College einschreiben. Viele Community Colleges bieten Studiengänge, die auch für internationale Studierende zugänglich sind – oft günstiger als klassische Universitäten.
Vorteile
Herausforderung
Eine eher außergewöhnliche, aber sehr spannende Möglichkeit für deutsche Schulabgänger:innen ist das Disney Cultural Representative Program in Florida. Dabei arbeitet man für rund 12 Monate im „Germany Pavilion“ des EPCOT Parks in Walt Disney World. Dort repräsentieren Teilnehmende Deutschland – sei es im Bereich Gastronomie oder Merchandise.
Vorteile
Voraussetzungen
Visum
Für dieses Programm erhalten die Teilnehmenden ein spezielles Q-1 Visum, das für kulturelle Austauschprogramme vorgesehen ist. Damit darf man in den USA arbeiten – allerdings ausschließlich im Rahmen dieses Programms. Das Bewerbungsverfahren läuft direkt über Disney und ist sehr kompetitiv: Man bewirbt sich online, durchläuft Interviews (oft auch in Deutschland) und bei erfolgreicher Auswahl erhält man die notwendigen Unterlagen für die Visumbeantragung.
Die Bewerbungsphasen laufen das ganze Jahr über, es lohnt sich also immer mal wieder die Seite zu prüfen.
Einige deutsche Absolvent:innen finden auch über Praktikumsprogramme den Weg in die USA. Hierbei handelt es sich nicht um „normale Ferienjobs“, sondern um gezielte Trainee-Programme, die über Austauschorganisationen oder spezielle Programme vermittelt werden.
Wichtig zu wissen:
In den USA ist klassische Freiwilligenarbeit nach europäischem Modell eher selten für Ausländer:innen zugänglich. Vereinzelt gibt es jedoch Programme über religiöse Organisationen, NGOs oder Universitäten. Realistischer ist Freiwilligenarbeit eher in Kombination mit einem Sprachkurs oder über ein J-1 Austauschprogramm.
Wer noch nicht volljährig ist, kann sich auch für ein Highschool-Programm bewerben und dort sein Abschlussjahr in den USA verbringen. Das ist allerdings nur sinnvoll, wenn die deutsche Schullaufbahn dies zulässt. Für Absolvent:innen nach dem Abitur ist diese Option nicht mehr geeignet.
Ein entscheidender Punkt für alle Programme in den USA ist das Visum. Anders als in vielen anderen Ländern kann man in die USA nicht einfach mit einem Touristenvisum einreisen und dort arbeiten oder studieren.
Die gängigsten Visa sind:
J-1 Visum: Für Austauschprogramme, Au Pair, Praktika, Traineeships und Work & Travel-ähnliche Programme (aber nur mit offizieller Organisation).
F-1 Visum: Für Sprachschulen, Colleges oder Universitäten. Hier muss man nachweisen, dass man die Studiengebühren und Lebenshaltungskosten finanzieren kann.
B-2 Visum: Für reine touristische Aufenthalte (kein Arbeiten erlaubt).
Wichtig: Das Visum wird immer an den Zweck der Reise gekoppelt. Wer z. B. ein F-1 Visum für eine Sprachschule hat, darf nicht nebenbei jobben. Ein Verstoß kann dazu führen, dass man zukünftige Einreisen in die USA erschwert oder unmöglich macht.
Nach dem Schulabschluss in die USA zu gehen, ist für deutsche Schüler:innen absolut möglich – jedoch nicht in Form eines spontanen Work & Travel. Stattdessen gibt es etablierte Programme wie Au Pair, Sprachschulen, College-Aufenthalte oder Praktika, die realistische und legale Wege darstellen.
Entscheidend ist immer, sich frühzeitig über die passenden Visa und die Finanzierung zu informieren. Wer sich gut vorbereitet, kann wertvolle Erfahrungen sammeln, seine Englischkenntnisse perfektionieren und ein Jahr voller Abenteuer in den USA erleben.